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Dá Soldatnvödá

Á ünsárische Hausg’schicht in 3 Kapiteln

I vozöhl bekannte G’schichten
Brauch i már koan neua z’ dichten.

Ás hat si halt so zuatragn
Zwö sollt is’ s denn nöt aussagn?

 

1. Kapitel

In dá Wirtsstum in Prámátdort bon Ofentischsiagst ‘n?
Sitzt á finsterná Mannganz álloaná rödt nix und deut’t nix.
Is schon oltwolter oltmá kennt ‘s an sein’n gráwláten Schnauzbart
Awá nöt ghauchát und bogndu wirst ás glei sehá bon Aufstehn
Und in Mátschirn haoch und grad mirkst glei den olten Soldaten.
Awer iazt sitzt á ruali bon Tischund mir lassen ‘n á sitzen
Sagn: G’sögnsgott! wann ár ‘s Branntweinglásel in d’Heh höbt undausnoagt;
‘s is sein Fruahstuck. - D’saurn Suppenwoaßt wohlwia s’mireinischlampen
Is á vogwehnt; vierzg Jahr is koan Kunstwann má koane mehr ghabt hat!
Lassen ‘n sitzen und schaun á weng seitwärts dort auf á Büabel.
Siagstwias äugelt und guckt und spitztwo dár Olte nöt herschaut
Wann ár ‘n nár ságkenná dád ár ‘nden blodámosáten Weißkopf!
Iazt dáblickt ár ‘n und winkt schan: „Fránzlkumm her da und sufátz!
Magst á Scherzelna se! was macht dein Muater? und: grüaß már s’!“
„Vödá[ 2 ]bodam mi! und: Geltsgott!“soat ‘s Büabel und bußt eahm aft d’Händt schen
Wischt si sein Mäul a und d’Augn ausweil dá Branntwein so stark is
Und ‘n Buamán voll Freud aft zeigt á sein Scherzel und mántschgerts.
Awer iaztweil s’ös gsegn habts oll zwenden Olten und ‘s Büabel
Woaß i enkern Gödanká: ös denktswer denn dö zwen sein wern?
Und ás zimt enk schan schierás mechts i seinols á kloans Büabel
Und dár ugspráchi Mann dort - richti dáraten! - mein Vödá-
Stelzhamer Martin‘n Ähnl[ 3 ] seinBruadáGott trest s’! Olli zwen sánd
Gstoribn und taot und lögn bograbn in Schildingá Freidhof.
Iazt habn s’ olli zwenwos s’ in Löbn nöt ghabt und nöt göbn ham -
Rua und Friedeahná Reschen is hi und eahn Hiaßen is agkühlt;
Üns gehts dnetter á sound den aftanruckáten wiedá;
‘s Löbn is dár uruali Tagaft wirds Nachtmá wern schláfri und lögn üs-
Awá halt! so stockernstli derf i nöt wern’ denn i will ja
Vo mán Vödernvon Martiná lustigs Stückel bekannt göbn
Wia márs sein Schwágrind’Áhnl[ 4 ]und aft - dár „Alte in Prámát“
Dö ‘n jungáhoat kennt ham‘n Martinund gwüßt um sein’n Löbnslauf
Zeftás vozöhlt ham: denn gfroatwia’s schan wißtshan i ollweil undollweil.
„Ja’ dá Soldat“hat d’ Áhnl vozöhlt„dá gstolzidá haofförtimächti
Der üs iazt in sein’n Kreuz und Öltá - dein Muadár ausgnummá -
Nu koans anschaut und schátzt’ hat sein Löbtä so án Rámor ghabt:
Gfeanzt und gschödigt und g’ráftvielmächti Geist und koan Geldel
Überall fleißi und mit überallwo ‘s koan Arácht hat ghoaßen
Tanztdáß ‘s gstaubt hatund gspieltdáß ‘s graukt hatund d’Menscháfürn Narrn ghabt! -
Kriag hats göbn döllmolganz natürlimá zuckt ‘n und g’höllt ‘n;
Graoß is á gwön und á sauberná Burschtvon dár Arácht nö zsamgschleppt-
Ham s’eahm á Roß hintern Asch göbn und gstaoßen hintá d’Draganá.
Awá muistá häd gwuit’ wia s’ ‘n furt hamtán oanzigs kloans Záherl?
Páppenkás! glacht hat dá Scholk und hat sö rund bámt áfn Roß obn
Zwann á woaßundwas wárder Narriaztweil á Draganá
Is mitn blöchárán Helm und mitn schebráten Sábel an dá Seiten.
Üs hat á dert dábarmtweil án iads ‘s Soldatenlöbn fürácht
Wann má glei fraoh hánd gwöndáß s’n hi hamt’ den ugspraukten Zochá.-
Lange Zeit - dá Kriag hat furtdaurt - dö Kaisálign häden
Kurfürstli Boarn gern ghabt - mit wos Recht? - wos woaß i von eahn Handel!
Häufti Soldaten hánd eingfolln von olláhand Fari und Gschütz - hamt
Glagá gschlogn in dá Prámingá Wiesen und plündert und d’Leut plogt -
G’ráft mitn Buamán oll Budeahná d’ Menschá voblendt und - mit eahndáckt -“
„Áhnlzwö wuist denn?“ ha i gfroat. „I wui nöt!“ hat s’ gsoat undhat furtgrödt:
„Awá von Martinwann oft dán Ähnlweils oan dená koan Rua Iáßt
Nachfrag hat gholtenhat koaná nix gwüßt odá bstanden.
StelzhamerStelzhamer - kennen má koan’n’ á Stolzhamer deant wohl!’
Hat ámol oaná gmoant’ und dö andern ham eahm sein Röd bstátt.
Nix is ‘s!’ hat dán Ähnldán Vadern sán Vadádráf gantwort’t
Stelzhamer hoaßt ázwiar i und zwia dá Vadá hat ghoaßen
‘s Gstolzsein troats üs nötund dá Stolzhamer is nöt mein Bruadá!’
Schauund iazt denk dá den Schölm! e wárs gwönwia má hintnah ham inn’worn’
Hat sö seins ehrlingá Nams gschamtweil dá Haochfartstoifel
Gfahrn und gstöckt is in eahm -“ „Awer Áhnl“bi i eahm in d’Rödgfolln’
„Ahnlmir gfölltwos dá Vödá hat tanund mi zámi dád ‘s Nämli
Wann i Soldat wár mit Helm und Sábel und haoh áfn Roß sáß.
Stelzhamer! wann oans schreitklingt just wiar á hülzárás Gláchtá -“
Awá dáß ‘s pascht hathat s’már oans gstöckt mit dá awöchern Händtd’ Ahnl
Und hat gsoat: „Ünsá Nam is schenázwia:Adelmannseder’.
Schená wosKritschká’ undKratschká’ und brává wosZibek’ undZobák’
Weil á guat angschriebn steht in Taufregister und Grundbuach;
Müat ná“hat s’ gsoat’ „duri dirdu spiápfinnigá Frátz duá Malkriagn!“
Mag schon sein! und: we woaß ‘s? ha i má denkt; awá wild bleibt ádöstwögn!
Bin aft himfázát hoamzu dá Hofstöttá Tochterdá Muadá
Han eahms gsoat und kloatund á zwö dáß má d’ Ahnl oans gstöckt hat;
Denkts enk und d’ Muadásist glei in dá Hehwann sán Kindern wos gschegnwár
D’ Muadá hat gsoat -. Ás is recht gwön! Dár Áhnl wird s’ danká
Dáß s’ már oans göbn hat áfs Schnáberl’ und bitten wird si s’ nuextra
Dáß s’ márs ollmol sollt toanwann is an án ehrlingá Nam wötz
Is ‘s aft der odá derdár ünsár oder á fremdá.
‘s Gsicht und ‘n Nam gát Gott; awá Fari und Klang gát dá Mensch dráf -
Fari und Klang gát dá Mensch dráf? - Muadágelts Gottdáß d’ mársgsoat hast!

 

[ 1 ] Diesist eine wahre Geschichte aus dem Hause Stelzhamer. Er hieß Philipp (hier:Martin) Stelzhamer und war väterlicherseits ein Großonkel des Dichters. DieHandlung spielt zur Zeit des bayerischen Erbfolgekrieges. Bis 1778 war dasInnviertel bayerischwurde dann aber österreichisch.
[
2 ] Vödá= „Vetter“ursprünglich der Bruder des Vatersalso der Oheim (Onkel)dann Bezeichnung entfernterer männlicher Verwandter.
[
3 ] Ähnl =Großvater
[
4 ] Áhnl =Großmutter
2. Kapitel

Abi in Fel gögn Raohrátbon Taotenmann aui’ áf Knirzing
Dort áf dá Straßen hina duri Prámát áf ÖckelhamOagn zua
Geht á langsamá Zugá Fuhrweri bspannt mit zwoar Ochsen;
Hintnah barháps und schwarz gehn betádö Leut’ kloan und graoße;
Z’ Schildern vorn Freidhofgadern habn s’ stád und beten: Herrgib eahm
Eahm und alln christglaubigen Seeln in Fegfeur di ewi
Ruaund laß sie ruahn in FriedenAmen! Aft lesen s’
Strick áf; höbn á Truhá von Wagn; dá Pfarrer und Mößner
Singán án kröftingá Sögnspru aus án lateinischen Büachel
Aft vosenkt má dö Truhán in d’ Grua; spritzt Weihbrunn; aft werfen
Z’erst dá Pfarreraft d’ Leután iads droi Knöllerl in d’ Ruastatt;
Aft is d’ Taotenmöß und ‘s Kreuzwögabeten; und nachá wird ‘sTaotenbraod
Austailt ünters Volk; das geht hoam; und dö náchsten
Freund und Vowandten - wanns nöt go bluatarme Leut hánd -
Gehn ins Wirtshaus und votrinkán eahn Load um den Taoten. -
So is ‘s ollmolund is ‘s á so gwönwia s’ ’n Vödern bograbn ham.
Aft’ wann dá Kruag und ‘s Branntweinglásl á Weil übán Tisch geht
Wird oans schmátzát und soat: „Jajaso gehts üns hald ollsand!“
„Oans vorandös oan nach!“ soat án andersdas dritte seufzt: „Wohr is‘s!
Recht habtsMoahmán!“ - „E hats übäkemmá“soat d’ Áhnl und: „bringdárs!“
Deut s’ gögn án weitschichtign Freundweil s’ moant’ er traut sö nötz’ trinká.
„Trink fein guating!“ soat s’„und geh mit mir á’ wann i stirib!“
„Hat schan ZeitMoahmund we woaß ‘sstirib i nöt vo deiná!“
„Mir hán olli vo heuntund vo moring is neamd wos dá Herrgott!“
Soat dár Ähnl und trinkt und bringts den Náchsten an seiná;
Awá das seufzt und bstátt mitn Kopf sein Röd und schoibts weidá
Weil eahm dö Gschicht von Steribn Össen und Trinká voloadn will. -
„Muaß ja schon recht olt gwön sein“froat oans„dá VödágeltVödá?“
„Roat si von selm“soat dár Ähnl; „vierzg Jahr Soldatzöhár adankt
Wia s‘ ‘n hamt gnummáá zwoanzgö - vierzgö und dreißgö macht -siebnzgö.
Seine Kindáwann s’ wissáten!“ - „Jawos soast vo sán Kindern?“
Föllt ‘n Ähnl oans in d’ Röd - „hat denn dá Vöder á Wei ghabt?“
„Nanwos denn“soat dár Ähnl dráf„Weib und Kindádas glaub i!
Und á runde dázua.“ - „Geh heng“‘ soat d’ Áhnl’ „wann oanich
Mit án Soldaten dávanláft“ - „wia dein Schwöstá’gel’Ándel!“
Soat dár Ähnl und schmutzt; awá d’ Áhnl wird bes und voboit eahms.
„Is á Schand vo dá Freundschaft“soat s’„dáß már olls ásoausrödn!“
„HauÁndelhau“soat dár Ähnl„dáß du ollmol glei á soáfföhrst
Spielt sö ehntá recht schen“ - dár Ähnlmuaß i enk sagnhat
Iabl recht gspoaßi sein kinntund justwann anderne gwuit ham
Hat ár án Gspoaß dreingmachtoft Schnáxenzun Hautauflachá -
„Dnettá gehts zsamm“hat á gsoat„dein Schwöster is mit án Soldaten
Af und dávonund dá Martinmein Bruadáhat oane mit eahm dáckt.
Deine Öltern hamt gwuit und grestirtund dö andern hams á tan;
Awá gholfen hats nix - dö leichtförtign Menschá hánd higwön
Und á leichtförtigs Leut schickt sö ehntá für án Soldaten
Bösser als für án Baurnder nöt Zeit und nöt Weil hat zun Nachgehn;
Mir aweri und duhán christli zsamgstanden und bleibns á!“
Hilft nixd’ Áhnl steht áf und nimmt Bfüatgott vo dá Freundschaft
Is hats gro kränktwann oans sein ugratne Schwöstá hat anzogn.
D’ Weibáwißts ehgeht oaneso ham á dö andern koan Bleibn mehr
Hamt eahn für d’ Kindá dáhoamt mit Scherzelbrockár ‘n Sack gstárzt
Hamt nu gschwind gsufátzt ámal und hánd furt; awá d’ Manná hánd dabliebn
Hamt eahn dö Krüag und dö Branntweinglásel nu öttlimol áffülln
Lassenaft ‘s Pfeifferl gstopft und in Gottsnam trunkár und gnebelt.
„Jahald jaseine Kindádö zwoawann s’ wissáten!“ höbt dár
Ähnl aft über á Weil wieder an„wanns ös wissáten’ dáß má
Heunt eahn Vadernden oltn‘n Martinmán Bruadern bograbn ham
Gáng eahn schan z’ Herzen olln zwoanwann á dá Sun á graoß’s Tier is
Und sein Tochter á dámische Fraudö mehr Wein hat in Kellá
Wos mir Wasser in Brunn - jaVödáleutglaubts má mein Rödi
Sagwanns oans troiftund ás is’ dáß s’ án Ölterntail eingrabt
Kimmt eahm sein Reichtum und Stand und olls wiar á Nuß ohne Kern für.
Sánö Borden und Sterndö trennen s’ eahm ahá von Gwandund
Hobelschoaten án Bund’ sist nix nimmt á mit von sán Bsitztum.“
„Recht hastVödá!“ soat oaner und trinkt und bringt eahm ‘s aft umi.
„JaGsögngott!“ soat dár Ähnlgreift drumtrinkt aus und schlöcht ‘sLuck zua;
Loat á sein Pfeiferl áf d’ Seitweil eahm ‘s Röden und ‘s Raukáschier z’ viel wird;
Ruckt und räuspert und spreizt sösiagst ‘n aft áf boad Öllbögn.
„Vödáleut“soat á„wia i siagso is enk ‘n Martin sein Löbnslauf
Völlö ubokannt bliebn; i muaß enk gen schan á weng Liacht göbn -
‘s Wei’ i bin fraohis furt’ so kann s’ má dert nöt übás Mäulfahrn!“
„Vödája tuas! Dáweil kochán üs d’Weiber dáhuiten ‘s Mittahmal.“
„Dáß“ - so höbt ár aft an„dá Martin á sauberná Burscht is
Gwön und Gurátschi hat ghabtdas soat enk án iads und is d’Wohrát.
Nanund da lát á halt just enterswossá bo Scháring in Glagá
Ent in Raottalá Landisglaub igor á guats Lándel!
D’ Baurn ham Häusá wia Moarhöfd’ Menschá goldbrámte Brustflöck
Goldbrámte Látz und d’ Schaubn schen traubát und kurz’ bis áf d’Kniabüg -
Nan’ und da látwiar i sagdá guat Martinmá Bruaderin Glagá;
Machts ázwia ollweil und üb’rall: tanzt mitn Menschern und gspoaßelt -
Gspoaßelt und tanzt so langbis sö oane vogafft in den Schlánkel;
Denkts enkund er nöt z’fäultroat ‘n Menschl glei ‘s Heiráten an -ja!
Soat awá:Weibsbildwoaßt woswannst mi gern hast und liabst mi von Herzen’
Pack dein böst’s Sácherl gschwind zsamm; denn heunt bo dá Nacht gehn máhohlaus
Dawann má bleibnláßt di dein Vader und mi ‘s Regáment nöt.
Def dá nöt bang seini lad má d’Pistoln und má Bletzer is gschliffen
Haund mein Stuarndö schwarzdö rennt wia dá Satanwann s’ Spárngspürt!
Entá dá Bruck stehnt dö kaisálign Leut - zun Ráffen wirds ehzeit
Ráffádö Herrn wölln Fäust hamnanund i bring á zwo mittragn.
Dort bon Hag zwischen zwölfe und oans’ da páß i und beid dár.’
Gsoat hat ‘s Mensch nix dráfnöt á Stockwort áfn Bruadern sein’nAntrag;
‘Awá’hat á vozöhlt - ‘boad Händt hat s’ má druckt und ‘n Kopfhat s’
Dnoagttoifmächti dnoagt.’“ „Is schan gnuadáß s’ ‘n dnoagt hatschreit oaner
„Werdts es schan sehádáß s’ kimmt! - Schausteht s’ nöt schandorten bon Hagzaun?“
„Wirds schan sein“soat dár Ähnl’ föst drin in dá Gschicht und vonTrunk hoaß. -
„Und aftVödáschau hischausiagst wiar á Reidá dáhersprengt!
Manscheinschein! Manscheinschein! dáß s’ ánandá dáblickán undkennán!
Siagstwia si ‘s Roß bámt - haRápplha! - und siagst áswia s’glangán!
Hubs! - Hats schan obnund flugs wia dá Sturmwind sausts iazt von danná!
In dár oan’n Händt ‘s Mensch und d’ Pistolnin dár oan Zám und Sábel-
Lusti is ‘s anz’schaunwanns glei á himmelweit gfáhlt is und weidá -
Manscheinvástöck di ins Gwölk iaztdáß má nix hern kann wos Huafschlag
Und duRößlláfláf; denn sinsten is ‘s gschehár um oll droi! -
Wia sö dö Bruck schwuimthertsund wias kracht - bum! iatzá ham s’gschossen -
Leicht s’ ‘n gen troffen ham? - Nán! má herts nu sprengár und welteln -
Haltwer da?’ -Gut Freund! und áf d’ Seitwer sein Löbn und sein Hautliabt!’
Bum! schon wiedá - bum! bum! und nu ötli Mol schoißn s’aft wirds stád
‘s Welteln und Schoißen vohallt’ ná d’ Wellná rauschen und sausen
Übá d’ Kugeln dáhinund morigns frua bon Volösen
Fáhlt á Reidá von Zugdá Martin Stolzhamer fáhlt eahn;
Und in dá Kirá z’ Sulzbach in Sundá fáhlt dö scheu Angnes.
Gschriebn is worn und gsuacht und gforscht’ ham koan Müah und koan’n Fleißgspart;
Awer olls umásistzwannst án auskemmás Vögerl in Wald suachst
Oder á Fingerlá kloansdas d’ áf dá Wiesen válorn hast.
Guat is ‘s gwöndáß dá Kriag hat daurt und viel Kummer ins Land bracht
Kummá tedt Kummáwia Lieb hailt d’ Liebund drum hat má vogössen
Z’ erst ‘s Regáment áf sán Mannaft áfs Angnesl d’ Pfarrleut und d’Nachbaun.
- Awá so trinkts dertVödern! und ößts und rastmár á wengerl!“

3. Kapitel

Wia dár Ähnl án Trunk hat tan ghabt und ausn Pfeiferl
Ötli armdicke Züg’ und á paar vo dö Mannádös druckt hat
Daust hánd gwön und herinso höbt á wiedá ‘s Vozöhln an:
„Lange Jahrmeine Freund“ - höbt ár an - „hán aften vogangá
Lángst is dá Kriagdös frößádö Untierwiedá vojoat gwön
Und ‘s liab Lámperldá Friednhat wiedá frum g’grast áfn Trat-Fel
Seltenjust ebbá bon Bierwann oan’n d’Hitz is in Kopf gstiagn
Hat má nu gregelt von Kriag und hat sö dárinnert und nachgfroat
Bald um dasbald um denund aft hats á gern ghoaßen:Jahán du
Is hald dein Bruadá nu ollweil nöt z’ruck? und wos wißts denn und hertsdenn?’
Just so vielázwiar ös - nix!’ han i dráf gsoatund mir glaubn hald’
E is taotund drum betmár eahm lang schon sein Vaterunsá
Laut bon Samstágebetund i zött eahm á stád oft á Krállerl.’
Recht tuast! und jajawird á aners nöt sein!’ geht aft d’ Röd um.
Nanund wias aft schan gehtfroat die d’ Kellnárin leicht:Is dá Kruaglár?’
Weil eahm dein Hudeln schan z’lang wird schier gar á Stund bon á Halbe;
Odá du bringst ás oan’n zua; odá siagst án Schneidá’ án Schuastá
Froast ‘n und bittst ‘n in d’ Stehrund wanns sein kunntglei moring
Weils oan dö lösten Tág liaber iswann má schen kloan um án Tisch sitzt;
Odá dös odá dasund má kimmt áf án andern Diskursaft
Geht már und siagt sö woaß wia lang nimmerund - so kimmt á Sachán
In d’ Vogössenheit - - - - - - !
Und wann is recht will bstehni han már ‘n á guatin - nöt gwunschen:
Gheirácht ha i ghabtund mein mehrástá Sögn in dá Wirtschaft hánd -Kindá
Gwön; und dá Mörtelmeints Öshat nu sein Heiratguat dráfghabt.
Z’eftáswann i áf d’ Nacht so hinglögn bin - und lian umgroat
Wiar i das und das bhaup und dáschwingis má gwön und án Herzstih
Hats má göbn - wann á kám ganz griniássi und sagát:Mein Geld he!’
Wos i um Gottswilln dád’ und wor is in Augenblick hernáhm?
Awáwia ‘s Spriwort soat: ‘n Fuchswann má ‘n nenntkimmt á grenntund:
Wos oans just füráchtdas gschiachtdas má scheuchtden bogögnt má -
‘n Molis in summálang Tag gwönsitz má just bo dá Suppen
Össen s’und bráchten dázuaaft wisch már ‘n Löffel und beten;
‘s Mensch geht zun Küah’nzun Ochsnán dá Knechtund i sitz áf daSunnbänk
Schniatz már án hoanbuhern Keil und vozwick inár ‘n Stiel an dá Stockhau;
Sie hat mitn Kindern z’ toan: da tráppelts áffá dö Gossen
Áf án fálbláten Roß sitzt á Reidáweiß und gelb áfgschlogn
Sábel und Stock an dá Seit’und in Gsicht án Flödáwischschnauzá.
Inatürlimach Augn’ und dá Reidázimt inimacht ár oan -
Holt’t und noagt sö vo meiner und winkt mit dá Hándt und froat:Bist ás?’
Und we sollt i denn sán?’ staoß i auá und gspürsdáß i bloah wir
Weils mi trutz dá Muntirung dámahnt: aus án Reidá wird gen dein Bruadá!
Nan’ we sollt i denn sán’frag i rescher und wáchel mitn Schniatzá.
Hannes!’ ruaft ár und sparnt sein Fálbel und sötzt übá d’ Planká -
Hannes’ kennst mi denn nöt?’ und springt von bámáten Roß wög -
Hannes’ schau mi dert ani bi ja dein Bruadádá Martin!
Reich má dert d’ Hándt und tua nöt so schier und so trutzi!’
Du’ mein Bruadá? - Mein Bruader is blaw dmuntirt und Draganá!’
Hannes!’ - ‘Hanns hiHanns hemá Bruader is blaw und Draganá!’ -
Bist voheiráchtvosteht söund is dein haochförtigs Ándel’
D’ Raohringá Tochterdein Weib worn?‘Is ‘sund das andá geht mi an!’
Ruaf s’i wött’dáß s’ mi kenntweilst mi du nöt willst kenná!’-Is lát schon.’
Ruaf á paar Nachbaunleut! ‘Má Bruader is blaw und Draganá!’
Eiánárri schá Menschwögn án Gwand! ‘s Gwand kann má ja ändern!’
wos má sö selm schafft’jadas dár dá Kurfürst leicht’ nánán!’
Sán má denn iazt nöt kaiserli längst?’Mir freiliweil ‘s Land is;
Awá mein Bruadámein duis boarisch’blaw und Draganá!’
Und iazt Stuckknecht mitn Stock und kaiserli weiß und gelb aufgschlogn.’
Ehzeit blaw und iazt weiß - das is á schlechts Tua’ das láßt Fari!’
Bruaderin Kriag is ‘s nöt andersán iads suacht á Plátzlwo d’Sunnscheint
Nanund d’ Sunndas woaßt eh - hat zwoa Gscháftá: bald bloacht s’ undbald faribt s’.’
Recht habts - Herr Kawárol! Do - mein Bruader is blaw und Draganá!’
Mit den Wort ha i gwendt und han tanals wollt i in d’ Stubn gehn;
E awá hat mi bon Achseln gfaßt und kehrt mi wiedá gögn seina.
Bruadá’soat áund wia mi hat zimthánd eahm d’Augn völli naßgwön
Bruadá’soat ámein Gwand han i gándertwia und warum wirst
Hernund i wir dárs vozöhln; awá siagst ásdas is má bliebn dá!
Gelt’ du kennst das Mal und kannst di dárinnernwos her is!
Woaßt nuum Aostern is ‘s gwönünsá Höchelschan ábá und drucká döGred glögn;
I und du und dö Buabn von Sunnbaun und von Lippelwástel
Ham da Plötten gworfenz’erst um Bahnán’ aft heher:
Um á raots Oarz’erst um zschmacktö’ zschmedádöendling um ganzö.
I und dá Sunnbaunhias hán bonand gwön’ e hat ‘n Weitmoar
Ghabtdu ‘n Engmoar - dá Sepp von Lippelwástl dein Helfer.
Du hast á Stichplatten ghabt’ mir andern rutschádö Pláttel.
„Sechse Sechse“ is ‘s wornund „Neune Neune“aft „Geldaus“.
Awá da hats án Strit gsötztbeedi Partein hamá d’ Schanz wölln -
Du hast ‘n Moarschuß tan und wirfst dán Stoan áf án Stoan áf
Dáß ár in Trümmern z’springt - oan Trum awá kugelt so glückli
Dáß ‘s zun Dáuberl kimmt und du schreist glei: Gwungár! und - Geldaus!
Ahámein Hanssoat dá Hiasund i als sein Helferi hilf eahm.
D’ Schanzsoat dá Hiasghert ünsárodá suach dár án Stoan und
Wirf nu ámol. Jawirf nu ámol! sag i á und staoß ‘s Trum wög -
Jedas is gfáhltda is ‘n Himmel dá Bom aus! Wern ráffát
Z’erst mitn Füaßen ums Trumi schoib hidu schoibst he und voháspeln
Üs áf d’ Löst sodáß i gauggelát wirund du gibst már án Staoßi
Purzel und purzel - von Fahá koan Röd-I han di wölln fahá’
Martini und dá Hiasdáweil bist schon in Bluat áf dá Gred glögn -
Siagst da’ der Stempen is gwöndá námligewiar á nu stöckt da!
Siagstund dö Schrammá ha i kriagtdö námligedö má nu siagt da!
Aft is d’ Schanz und da Strid ausgwön - und du hast dein raots Oar ghabt!’
Ándel’ha i aft gschrian’geh Ándel’ geh auá und nimm dö Kindámit!
In dá Stubm is ‘s schan finstávoll Floign und vo Dust schwár.
Ándel’ da schaudán Schwagermá Bruadádá Martin - nangrüaß ‘n!
Kindábußts eahm d’ Hándt und sagts: Grüaß di Gott’ Vödá!
Schauts enk ‘n an’ dáß ‘n kennts und aft geht’swir mechten wos z’rödn habn.
Ándeldu mach án Oarschmalzund sei nöt so gspáriwiast sist bist
E wird hungri seinund so Herrn aft hán koan schlechts Löbn gwehnt.
Nan’sag i aftwia ‘s Weib und dö Kinder eahn Freundlikeit gmacht ham -
Awá háng dert dein Fálbel ans Taor und sitz már üs nidá!
Geld wirst habn wöllni denk márs voneh; awá Bruadáda hápperts:
D’Zeiten hán hart‘s Güatl kloani schindt mi und kann nix dárobern
Bring i án Bissen hoamso schnappen schan háufti darnahdá
Bissen is hi und dá Hunger örger als z’erstweil már ‘n grátzt ham
Und du willst Geldi denk márs voneh und sist hádst á nöt hoamgschaut.’
Bruadá’soat dá Kawárol und loat má sán Arám áf d’Achsel
Bruader’ i kimm um Geldás is wahr; awer i kimm als dein Bruader
Kimm und feder als derund i woaß ‘smir wern üns nöt z’kriagn’ fufzg
Guldá volang inöt mehrund gibst mársso fahrn már áf Münster
Heunt nu’ wannst willst’ odá moring fruaund i lösch dá mein Guathabn’-
Dáß i dár nix mehr schuldi wár’ moanstnix iazt und nix aften?’
Nix mehrBruadergar nixkoan’n Hallerund roan is dein Grundbuah.’
Wár nöt z’ vorachten!’ sag i und roat áso nah’ wiar is zwögn bring -
Fufzg is halt viel!’ sag i dráfmein Martintoans denn nöt vierzg á?’
Vierzg’soat ávierzg’ - und tuatzwann á roatát -vierzg - inGottsnam!’
I awá denk máwiar i siage láßt handelnda richt is mit dreißgen.
E is á lustigá Voglvospielts und vosauftsund üs tuats naot.
Bruadá’sag idu kennst und woaßt mein Wirtschaft’ dö kremmi’
Woaßtwia dá Vadá hat gruadert und wias üs is gangá sein Löbtá
I han án Kriag ghabt ausz’stehn - roboten hoaßts da und zahln bráv
Nöbst dá Furácht ums Löbn’ und drum übátroif i ‘n Vadern;
Awá döstwögn wir i toanwas sö ghert und soviel már is mügli.
Hannerl!’ schrei i mán Buamden greßernHannerlgschwind her da!
Láf áf Háging zun Vödern und sag: dá Vöder is kemmá
Grittener is á da und will von Vadern sein Geld haben
Schick um dö talárát Kalmwannst ás willstiazt gát dárs dá Vadá
Schick awá heunt nuwannst kannstodá kimm dá morign vo Tags drum;
Denn dá Vadá muaß ‘s Geld habnweil dá Vödá nöt beidn kann -
Nanwos dráhst dö denn meh? - Jespás jaweilst in d’ Nacht kimmst inHoamgehn;
Schamst di denn nötschan so graoß und füráchst dá nu vo dá Mooskuah
Dö nár dö Gschröckten dáschröckt in Senzenberigá Schácherl!’
Siahdá Martin woaß Rat: greift in d’Taschen und schenkt eahm á Söchserl-
Jeda schoißt dá Bua wögkoan Reidá dáritt’ ‘nso fámt á
Und kám á Stundjawas sag ikoan halbekimmt á mitn Küageld:
Recht án schen Gruaß von Vödern und er is müad heunt und lát schan
Mori ng kimmt ár um d’ Kalm; awá dáß ár ‘n Vödern nöt sámtso
Schickt á dá liabá glei da ‘s Geldkosten was ‘s tuatwoaß er ehntá!’
Woaß ‘s hald ja’sag i dráfund beutel ‘s Geld ausn Sáckel -
s Geld gföllt ‘n Augn und sein Klang tuat ‘n Aohrn wohl!Bruader’ iaztzöhl dárs’
Sag idu kannst leicht bössá was ünseroans umgehn und - dein gherts!
Is ‘s vielso hast vieli volang má koan’n Pfenningkoan’n Hallá
Han dár awá á dráf und drübá koan’n Hallákoan’n Pfenning.’
Schmutzádá zöhlt ás und soat nix dráfázwann ás nöt herát.
Lögt dö Taler álloan und steßelt sö d’Zwoanzger und d’Söchser.
Fünfzöhnfufzöhnzwoanzgsiagst! Fünfázwoanzgdreißg und nixweidá.
Bruadádös glangt nöt!‘We woaß ‘s’lach i dráfebbá láßt ássö ranzen!’
Ranz dárswiast willst’soat dá Martindreißg wird nöt vierzg undfufzg gar nöt!’
Bis áf Michelii wöttwannst márs láßti ranz dárs áf fufzge.’
Häd má nár klöckt bis zu dirdu hádst ás schon gseháwos highert;
Awá bösser is ‘s sohast koan Plag und herst á koan Kindsgschroa.’
Is ‘s um dö Zeit bo dir?’ -Jaum dö! und drum ruaf má gschwind d’Schwágrin
Frag s’wo s’ án übárigs Tua in dá Truhá hatrupfers und hárbers
Weils üs aners mitn Geld nöt ausgehtmach márs mitn Tua öbn -
Káffen müat is ásound i roat dárs - nan jawiar is zahlát.’
Tuanatürliis dagwön“lacht dár Ähnl gögn d’Manná
„Wár dö recht Wirtschaft daswo má dert áf so á was nu anstánd!
Und i müat loignwann i sagátás häd eahm ‘s Andel nöt gern göbn.
Wiar á sein Sácherl aft ghabt hat‘s Geld in dá Taschen und d’ Leinwád
Übán Sattel boad Seithat á Weib und Kindern Bfüatgott gsoat
Kind für Kind hat á bschenkt und ‘n Weib öbs z’ schická vosprochá.
I han eahm ‘s Gloat göbn müaßen ins Prámát auf án Johannstrunk
Wo schan á seinigá Mann hat gwartder eahm ‘s Roß hat in Stall g’weist
Aft mit Leinwád und Geld übern Öckelberi flink furt is.
Mir hán sitzen bliebn; ötli Mannáwia s’ üs hamt gsehá
Und ‘n Martin dákennthánd mit eahn Kruag gögn üs zuagruckt’
Und da is ‘s gwönwo dá Martin - Gott trest ‘n! - sein Schicksaldázöhlt hat’
Vo sein Desántern an ausn Kurfürst boarischen Glogá -
„Ja du“föllt ‘n oaner in d’ Röd‘n Ähnl’ und froat ‘n -
„Mörk dáwas d’sagn willstHans! awá sag üs dert ehntáwia dáß ‘seahm
Döllmal is gangár und glücktdáß ár ugstraft duri is kemmá.“
„Wia hald ‘s Glück is“soat dár Ähnl„sein Roß ham s’ eahmgschámtdö schwarz’ Stuarn
Gstochár und gstroaft; áwer eahm und ‘n Mensch is koan Hárl nöt grucktworn
Glück is ‘s hald gwön’ blinds Glückoans hats und das Zöhnte hatswiedá.
Nanund aft hat ár ’n Kaisá hald deantghalten ham s’ ‘n mit Freuden
Ham ‘n frisch muntirtm und sein Stuarndö schwarz’ is eahm ghailt und
D’Heirát mit ‘n Angnesl gstatt worn. - Schad‘s Regámentden á deanthat
Föllt má nöt einnár dasdáß ‘s behmische Leut hánd gwönwoaß i
Und ádáß ‘s Kinddas s’ bald darnah kriagt hamgwisser ‘n Göten
Z’liab’ ders ghöbt und selm áso ghoaßen hatWenzel is tauft worn.
‘s Büabl (hat á vozöhlt) hat má bald d’Regámentsschul agnummá
Dort wirds glernt und agricht und zognbis ‘s graoß wird und táugli
Zun Soldatenund hats brav glernt und hat sö guat áfgführt
Kimmt á söchásso jung dáß ‘s isnöt öbber als Gmoaná
Zun Regámentbolei! á söchás kriagt glei d’ Kumádántschaft
Übá dö andernund dáß ‘s ás kann benichelngöbn s’ eahm án Stecká
Zun Trischácken und Dreinschlagn - siagst (hat á gsoat) da den meinign!’
Aft hat ern gschwungár und glacht -der treibt (hat á gsoat)wanns nöt gehnwill!
Jamein Wenzel kriagts guatund wanns á so wirdázwias hersiagt -
Kriag umádum - und wird stark und hat á Herz und koan’n Straohkopf:
Kann á gwaltigá Herr aus eahm wern!‘I wünsch eahms!’ han i gsoat dráf
AwáMartindá Kriag kunnt ausbleibnKriag is án Übel!’
Übel für enkweils was habts’ awá guat fürn Soldatender nix hat.
Kriag muaß seindáß már alli was kriagnin ewigá Frieden
Gwung sö oaner áf d’Löst alls. Awá bon Sákráso trinkHans!
Heunt zahl i dö Zöch und moringwann alles guat ausgeht
Zahlst du - Kellnerinfrisch nu á Maß! awer ehntá putz ‘s Lichti
Siagwas i kriagund á daswas más bringtgern. - Somein schensSchatzerl!’
Und so gschmáchiwoaßt wohlhat á glacht und hat s’ hergfangt um d’Mitten!
‘s Menscherl is raot wornund i han má denkt: sein tuast nuwiast gwönbist
Awer i bring di gen glei ausn Trám!HánMartin’ha i gfroathast
Dösmal wieder án Prinzen?’ E awá ráuspert und tuat’ als
Wann á nix herátstreicht und trifelt sein Bart und schreit:TrinkHans!
Trink und brings nachánand ‘n Mannánaufi dö Tischläng
Aufi und umi ums Öckbis ‘s abá zu mir kimmt und gar wird.
Heunt zahl i dö Zöch und moring zahlst duwann alls aus is!’
Nanund aft hamá hald zöcht und trunkáwas Zeug hat ghalten
E hat nu alláhand gwüßt und vozöhltund mir ham eahm zuaghert.
D’ Manná hánd do endling hoam und mir ham aft gnapfázt án Eichtel
Bis dá Tag is hegangáraft hámár áf und gögn Münstá.
Dnettá hánd d’ Schreiber oach um den andern stád angspazirt kemmá
Ham üs á schnell und ahne viel z’ grein’n agförtigt und áfgwart
Dáß i schier selm han gspürtwas das isvon Kaiser án Stock z’ tragn!
Nanund aft hámár einkehrthat üs awá nix gschmöckt recht;
Ham üs bfüat und glötztwias recht und gschickt und dá Brau is;
Hán aft vonand’ e hinahSankt Mörten zuaSubn und áf Scháring.
Afwárts i gögn án Wald und hoam áf Piansham zun Kindern;
Und han wiedá lang Jahr von Martin nix gwüßt und nix ghert; Kriag
Wiar á hat gsoat und gwunschenis endlich richti ausbrochá
Gar á graussamá Kriag! hád bald neamd mehr gwüßtwem á zuaghert
Allszwanns dá Antáchrist wárhat oaná gstürzt übern Háffen
Kaiser und Küning und Herrn und Baurn hamt gfibert vo Schrockár
Awer er is ‘s nöt gwönund sein Greß is wiedá so kloan worn:
Gfalln wiar á áfgeháds Dámpflváflogn wiar á Gschwulst áfn Zähntweh.
Awá viel Bluat hats kost’t und viel Löbn ham aufgehn müaßen!
Nanund da hamá hald wiedá gmoantás kunnt ár ‘n Martin
Troffen habn; awá nán! e hat wiedá sein’n Taotenschein selm bracht.
„Wiasein’n Taotenschein soast?“ „Jajasein’n Taotenscheinsag i;
Oder is denn á Mensch kloan zhaut und kloan zschossenwiar ereis-
Gráwalt und schwachebbá mehr als á Taotenschein?!“ „Wáhrlája wahris ‘s!
Wahr is ‘sVödáganz wahrum án Vödán is ‘s z’máchti nötgstanden
Iatzt gögn dá Löstwia má ghert hatnöt von eahmhald von andern.“
„Javon eahm“soat dár Ähnl und pfnaustzwann i eahm öbbás nöt rechtwág
„Eahm háds sein Geist nöt zuagöbndáß ár öbbs kloat und aft bitt hád!
Was á von Kaisá hat kriagtdö ötlingá Dankdágott-Kreuzá -
Viel kanns natürli nöt seinweil oanmal z’ viel sándö volangán! -
Hat á fürs Mául leicht brauchtnanund gschnopfázt hat á ja á gern;
Dössentwögn awá boleidáß ár oan vo dá Freundschaft wár kemmá
Glaub á kámdáß á sán Suhnder döllmal schon haoh ávántschirt is
Gwönum öbbás hat angstrengtodá d’Weinwirtinsein Tochter;
Eahm is ‘s schon gnua gwöndáß á sö kann áf d’Kindá was zimmá
Zimmár und sagn: mein Suhn is á Herr und á Frau is mein Tochter
Und i bi der und der; do ‘n Vadern schátzt má nachn Kindern.
Aus eahm selm kann má háufti nix macháweil má schan z’ graoß is
Bis má sö selm ghert; awá nár ‘s Vieh sötzt wiedár á Vieh hi -
Glückliwer selm öbbs isund schenwer aus andern was gmacht hat!
Das hánd so d’ Sprü gwön von Soldatenvon Martinmán Bruadern“
Hat dár Ähnl dráf gsoat„und áf dös is á bstanden und stolz gwön.
Is in sein’n drigstückten Huat áfn Stab mitn lödárern Schlápfel
So dáhergspazirt haohmáchti und allweil in Tiefsinn.
Oft hamá wochálang von Soldaten nix ghert und nix gsegnund
Mir nöt und neamd hat gwüßtwor á hikimmt und wiedá gách herkimmt
Allmal awá hat ár öbbs bracht und lár is á nia hoam.
Is ‘s ebbá dodáß är oans vo sein’n Kindern hat hoamgsuachtwe woaß‘s denn!
Is ár in Schatzgrabáhándeln umgangárin Stáppelnin Spielnwe
Woaß ‘s? Gwiß is nixals - bracht hat ár öbbás und lár is á nia hoam.
Awá koan Menschwedá sist wernu ‘s Gricht hat ‘n vodáchti drumangschaut
Er is kemmáwia furtin sein’n drigstückten Huat áf sán Stáberl
Stád dáhergspazirt haochmáchti und allweil in Tiefsinn.
Awá ‘n Kindernwann s’eahm hánd gögnt und hat eahm oans d’
Hándt bußtHat ár aft gern á kloans Kreuzerl gschenkt und gfroat: wo allsgsund is?
Weidá hat á mit koan’n viel gmachtmitn Mirl[ 1] ausgnumma
Mit mán Hannerl sán Weider hat ár oft áfpáßt nah Kirá
Hats ins Wirtshaus dáckt und hat eahms zuabracht und zuabracht
Dáß ‘s oft ganz lusti is hoamán Eicht hintern Früahmößáleuten
Nanás hat nix gmangirt‘s Wei kann rödn und is sist recht bágschiari
Is sá náhetö Moahm und e sá nahetö Vödá.
Endling awerá Zeit herjai darf sagnJahr und Tag schon
Hat ‘n nix mehr gfreut und gliabtkoan Dáwág und koan Trinká;
Is á nimmer oft fürt und allmal glei wiedá dagwön.
Meh und meh hats ‘n taucht und dá Kopf hat nimmer in d’ Heh wölln
Meh und meh hats ‘n gstöllt und dá Fuaß hat nimmä vodan wölln!
Wo ‘n Kinderl sein Wiagn is gstandenás is schan so eingricht
Da odá nöt weit dávon suacht dár Alte wiedá sein Ruastatt. -
E awá hat z’ lang bidnhád s’ nimmá dároacht offns Augnliachts
Wann üs nöt d’ Post wár bracht wornmir‘n Jagán und Hannerl
Mán zwen Sühndö Post; dár alte Soldat lát bon Müllner
Unt in Prámát zun Steribnsá Wunsch awá lautát hald hoam áf Piansham. -
In á halbn Stund is á glögn nah sán Wunsch z’ Graoßenpiansham.
Z’glei alli drei hámá furtawá hoam ganz álloan hat ‘n dá Jagá
Hat sö ‘nstark wiar á iswia d’ Weibá tragn dö kloan’n Kindá
Gnummár áfn Armdá Soldat hat boad Hándt um sán Hals gschlagn
Und is langsam fürt mit eahmdá Hannerl und i hán
Trauri gangá danöbn; nöt weit hinter ünsá dá Bader
Und nöt weit hintá den dá geistlige Herr mitn Herrgott.
Alls hat á kriagtwas á braucht hat; awer er hat nöt viel braucht mehr;
Wiar á án Herrgott hat ghabthat á nix mehr volangt vo dá Welt da!
Nixwas keut hats ‘n nudáß á gsundá nöt öftá hat hoamgschaut
Gar so schen hats ‘n zimmt in ünsern Haus áfn Höcherl
D’ Bám so schádi und grean und d’ Sunn so liabli vorn Fenstá!
Wár dá vogunnt gwön’ha i gsoatins Herz ein wárs dá vogunnt gwön!
Jamein Martin!‘Glaubsglaubs!hat á gsoat und hat um mein Händtgsuacht
D’ Hándt hat á ghalten und i han eahm s’ á lassenund han eahm s’ erstgnummá’
Wia dö seine schon lang is kalt gwön; grödt hat á nix mehr.
Nanund heunt hammá ‘n bograbnund alls is eahm gscheháwas recht is
Ham eahm gläut’t und bet’tund hammá ‘n iazten votrunká -
Awá seine Kindáwann s’ wissáten! - Wirtinwas schuld i?
Alls zsamBierBraot und Kás und BranntweinZahlá bin i heunt;
Denn an sán Kindern bin i znáchst!“ - „Ähnlzwö hánd s’ denn nötdadá?
Hat eahn denn ‘s Grüawei nöt gsoat?“ froat á weißkopfáts Büabel - mirkennán ‘s!
Allweil is ‘s stád gwönbis áf iazt hats glisent und zuaghert
Awer iazt wirds eahm z’ vieliazt muaß ‘s rödn und á Frag stölln:
„Ähnlso sag mászwö hánd s’ denn nöt dadáis ‘s eahn leicht z’weit gwön?
Ähnl!“ - „Sá stád!“ Mit dá Zöch is d’ Wirtin just kemmár undschmutzt: „Drei
Gulden fünf Groschenaft kimmt nu á Branntwein und á Maaß Bier drein!“ -
„Ähnlhán zwö?“ - „Há má stád! Frau Wirtinnehmt ‘s Geldáswird recht sein.“
„Recht is ‘sThümel! i dank und bald mehr; awá nöt ázwia heunt. Nan
Mein Gottás tragt sö hald zua; awá liabá richt i á Taufmahl
Habts ja Tächter und Sühn.“ - „Wia Gott willis mán Ziel!“ soat dárÄhnl dráf.
„Seids halt á christligá Mann!“ - Tuat schan naotdenn sist ham mär ánix!
Bring enksFrau!“ - „Gsegn Gott“soat d’ Wirtin und sufázt und gehtaft
Grödtwias dá Brau is’ hat s’ und ‘s Geld hat s’und dá Thümelden kennt már’
Is á rátslárischá Manndös zehnte Mal woaßt nötwiast dran bist.
„Ähnl’geh sag más dertzwö“ - „Was will denn dá Kloane“froatoaná
„Willst leicht trinkásetrink!“ - „Áhhögerln tuat á mehr allweil“
Soat dár Ähnl. „Was wissátst denn gern?“ froat dá deanstbárli Vödá.
„Zwö ‘n Vödern sein Suhn nöt mit den Taoten is gangá’
Odá sein Tochter dertd’Moahm?“ wabelt ‘s Büabel voll Freuddáß ‘ssagn derf.
„Weil más nöt wissendu Narrund wann más á wüßtenweils z’ weitwár“
Soat dár Ähnl und boit eahm aft a und schafft’ e sollt stád sein.
Stád is á gwön; awá denkt hat sö ‘s Büabl daswas i má nu denk:
Áf án oanzign Zweierl von ünsern Stambám und Abstamm
Wáchst á bössánö Fruchtdo dá Stam botrachts nöt und achts nöt
Treibt wia früaherund troat seine Holzöpfel furtdö krempsauern -
O du Holzöpfelbám! - Aft is ‘n Buam ‘s Wasser in d’Augn gstiegn
Awá koan süaß’sázwia sistnáná beissáts und bitterszwann ‘sGall wár
Und schen huimli bon eahm hat á denkt: Wann i graoß wirwirds anders
‘s Vödern Kindá wem gsuachtund i rast nötbis i s’ han gfunden
Nanund i wir schon dastehndáß ‘s enk nöt schamá derfts meiná:
D’ Stiefeln schen ganzdös ander Gwand rándi und noi und in Sack was
Aft vozöhl i enk ‘s Endt von enkern Vadern und sist’ was ‘s
Wissen wölltsweil má dert gern was hertwia s’ aft isvon dáFreundschaft.
D’Herrlikeitsehts schanis kloanawá d’ Ehrlikeit is um das greßer.
Haoffart und Neugier nöt graoß; awer Einsicht und Glaubn um das kleaner
„Pfnotst leicht mehBuaodá schlafst leicht garweil i dár’s Rödn hanvoboten“
Soat dár Ähnl„steh áfsiagst denn nöt’ mir hán förti zum Roasen.
Willst nu á Trünkerlda is ‘sund schoib dá das Fleßl in d’Taschen.“
Aft wird bfüat und aft gehts ausánand nah allen vier Endten.

 

[ 1 ]Mariedie Mutter des Dichters

Lang is ‘s her’ gwalti lang’ sit dáß ‘s is gschehár und grödtworn.
Koans von alln außá mirdö án Tisch sánd gsössenregiert nu.
Ähnl und Áhnleahne Sühnmein Vadádá haohsinni Hannerl
Aft sein Bruadádá starkdá Jagá mitn Zuanam: dá Bámtaod
Alli sánd gstorbnder oan is eahm nöt z’ gscheidt und dár ander nöt z’graoß gwön;
Und i han (muaß hald do á hübsch was von Holzöpfelsaft in
Mir habn!?) bis áf dö heuntige Stund wohl gfragt und fragn lassen
Awá nix Gwiss’s nu dáfahrnund suacháselm suachádas bin i
Nu nia gangár und fürchtwann i gách ámal gehi findt -
Grabstoan. Übárall Grabstoan! I hoff wohl nu á Weil z’bleibn áfn
Greanstern; Aweri denkázwia oans hat gsoat vorn in ersten Kapitel:
„Alli sán má vo heuntund vo moring ist neamd wos dá Herrgott!“
Und drum han i dö Gschicht oan- für allimal áfgschriebn
Ebbá’ wer woaß ‘sfállts nöt do ámal oan in d’ Hándt und er lösteahms
Löst und löst und löst und denkt sö: nanmein Gottdas hat á
Vöderá nahádá Freund von üns gschriebndenkt sös und freut sö
Dáß ár áf oanmal woaßdá guat Manngebürti von Polnland
Odá von Behm: schauda stamm i her und dort is mein Freundschaft! -
Jada is ‘sund just gehn wieder á halbs Duizát Buam her
Kimmwannst willst und á Lust hastfinden tuast allweil á Häuferl
Iazt awá truffst hald mi anVödámannmach üs dö Freudkimm!